Schloss Moritzburg in Sachsen

Schloss Moritzburg in Sachsen

Schloss Moritzburg – Ein Diamant der Schlösserwelt in Sachsen

Moritzburg – ein Wasserschloss wie im Bilderbuch

schloss-moritzburg-in-sachsen-mit-pferdekutscheWenn man das Schloss zum ersten Mal sieht dann bleibt wahrscheinlich fast jeder erst einmal fasziniert stehen und betrachtet das Spiegelbild des Jagdschlosses im See. Es ist wahrlich ein beeindruckender Moment,  besonders wenn der See ruhig und ohne die kleinen Bewegungen von Wellen das Schloss Moritzburg umschließt.

August der Starke hat mit der Umsetzung seiner Ideen am Schloss Moritzburg wieder einmal auch eine seiner Grundaussagen wahrgemacht. „Mehr zum Staate als zum Gebrauche“ war eine seiner typischen Devise. Ein Schloss muss etwas darstellen und hermachen. Erst an zweiter Stelle kommt der Nutzen.

Moritzburg stellt wahrlich etwas dar. Nicht nur das Jagdschloss ist eine Augenweide. Auch die Umgebung, der Friedewald mit seinem Wildreichtum und besonders die Teich- und Seenlandschaft machen diesen Ort in Sachsen mit seinen Sehenswürdigkeiten zum Besuchermagneten. Dazu trägt auch die räumliche Nähe zu Dresden, dem Elbflorenz, bei.

Die Geschichte des Schlosses Moritzburg

Herzog Moritz von Sachsen lässt zwischen den Jahren 1542 und 1546 ein Jagdschloss errichten. Er wählt als Standort eine Granitkuppe inmitten des Friedewaldes aus, einer Region, die für den Wildreichtum berühmt war. Das Jagdschloss, das auch seinen Namen bekommt, wird schnell zu einer beliebten und gern besuchten Residenz des sächsischen Adels.

Die Schlosskappelle wurde im Jahre 1661 unter der Leitung von Kurfürst Johann Georg II. erbaut.

schloss-moritzburg-eingangsportalIm Jahr 1697 wird Kurfürst Friedrich August, besser bekannt unter dem Namen August der Starke, zum König von Polen gewählt. Bereits zu dieser Zeit plant er den massiven Aus- und Umbau des Jagdschlosses zu einem mehr repräsentativen Bau. Allerdings muss er noch über zwei Jahrzehnte warten, da Kriege und Finanzsorgen den Start der Planungen und Arbeiten verzögern.

Im Jahr 1723 vergibt er offiziell den Auftrag an den Oberlandbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann, der als Architekt bereits mit dem Bau des Zwingers ein Meisterwerk abgeliefert hat. Die Arbeiten beginnen im gleichen Jahr. Die Ausstattung war umfangreich und teuer. Immerhin galt es, sieben Säle und über 200 Zimmer und Räume mit den feinsten Dekorationen zu versehen. Der Um- und Ausbau dauert 13 Jahre, so dass August der Starke bis zu seinem Tode im Jahr 1733 die vollständige Fertigstellung des Schlosses nicht mehr erlebt.

Erst einige Jahrzehnte nach dem Tod August des Starken wurde das Fasanenschlösschen errichtet. Daneben entstand auch der kleine Hafen mit dem Leuchtturm.

In der Zeit von 1933 bis 1945 war das Schloss Moritzburg der Wohnsitz des Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen, bis diese Familie der Wettiner 1945 enteignet wurde.

Ein kleiner Rundgang durch das Schloss Moritzburg

Das Moritzburger Federzimmer

Nach über 30 Jahren Restauration und  Verschluss kann seit 2003 ein Zimmer auf Schloss Moritzburg wieder besichtigt werden, das wirklich einmal ist. Das Federzimmer. Ursprünglich im Japanischen Palais in Dresden befindlich wurde es 1830 nach Moritzburg verlegt.

Man ist vom Anblick wahrlich verzaubert und auf den ersten Blick wirken Bett und Wandbehänge wie ein riesiges Ensemble von Seidenstickereien. Der zweite Blick offenbart allerdings, dass es sich bei dem Kunstwerk um ein filigranes Handwerksstück aus vielen Hunderttausenden von Federn handelt. Erschaffen von dem Franzosen Le Normand warf der Kurfürst von Sachsen sehr schnell seinen Blick darauf und erwarb es.

1972 begann die umfangreiche und Jahrzehnte dauernde Restauration der Fläche von etwa 40 Quadratmetern mit einer Menge von einer Million Federn. Seit 2003 kann man es wieder hinter einer schützenden Glaswand bewundern.

Die Ledertapeten

Freunde von barocken Ledertapeten kommen bei dem Besuch von Moritzburg voll auf ihre Kosten. Es gibt weltweit keine größere Ausstellung und Sammlung an Ledertapeten aus dieser Epoche. Wie auch bei den anderen im Schloss befindlichen Kunstwerken zeigen auch die Tapeten hauptsächlich Motive aus der antiken Mythologie und der Jagd. Die Häute wurden bemalt und vergoldet und bilden einen kaum durch Papiertapeten nachstellbaren Stil.  Über ein Dutzend Räume sind im Schloss Moritzburg mit Ledertapeten ausgestattet. Ursprünglich sollen es einmal mehr als 60 der etwa 200 Räume gewesen sein.

Das historische Porzellanquartier

Für viele Besucher des Jagschlosses in Moritzburg ist das historische Porzellanquartier sicher ein Hauptgrund für die Reise in das sächsische Schloss. Seit 2009 kann man die vier Ausstellungsräume mit der Sammlung meisterlicher Stücke aus Porzellan bewundern.

Ursprünglich dienten diese Räume wirklich als Quartier, also als Unterkünfte für die Gäste des Adels und ihrer Bediensteten. In den Räumen, in denen sich heute das Porzellan-Quartier befindet, soll einst die Garderobe König Augusts III. untergebracht gewesen sein.

Die in diesen Zimmern zu besichtigenden Stücke sind fast ausnahmslos Originalwerke aus dem 18. Jahrhundert, die in vielen Varianten Szenen und Figuren der Jagd, der Tierwelt und barockes Mobiliar zeigen.

Die Jagdtrophäensammlung

Es ist nicht anders zu erwarten. Auf einem Jagdschloss, das mehrere Jahrhunderte als Residenz von jagd- und feierfreudigen Fürsten und Königen diente, gibt es natürlich eine unüberschaubare Anzahl an Jagdtrophäen. Wahrscheinlich wird man in Sachsen kaum eine vergleichbare Sammlung solcher Stücke finden.

Das Fasanenschlösschen

Kurfürst Friedrich August III. war einer der Enkel von August dem Starken. Ebenso wie sein Großvater hatte er einen Hang zur Kunst, aber auch zur Jagd. Er lässt daher in den Jahren 1770 bis 1776 das Fasanenschlösschen unweit vom Schloss Moritzburg errichten. Das zierliche und verspielte Rokokoschloss dient ihm als Wohnresidenz. Die zahlreichen Skulpturen aus Sandstein in der direkten Umgebung des kleinen zeigen Szenen und Figuren aus der Antike. Eine davon ist die Jagdgöttin Diana, andere Darstellungen zeigen sterbende Hirsche.

Zur Aufführung von Schauspielen auf dem Wasser des Sees und auch an dessen Ufern lässt er auch noch einen kleinen Hafen und einen Leuchtturm errichten.

Das Rokokoschloss ist seit 2007 wieder vollständig restauriert im alten Glanz zu bewundern.

Mittlerweile gibt es nun auch wieder zahlreiche Fasane in der Umgebung des Gebäudes.

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