Der Park an der Ilm

Der Park an der Ilm

Herbstspaziergang durch den Weimarer Park an der Ilm

goethes gartenhaus im herbstlichen weimarGoldene und Rote Blätter hängen an den Bäumen oder suchen schon ihren Weg zum Boden, auf dem bereits viele bunte Flecken den Weg säumen. Der Herbst hat in Weimar Einzug gehalten.

Die vielen Parkanlagen der Klassikerstadt laden zu einem Spaziergang durch diese bunte Blätterwelt ein. Einheimische und Gäste können sich dieser wunderschönen Wege zum Bummeln und Wandern kaum entziehen.

Johann Wolfgang von Goethe dürfte auf diesen Wegen viele hunderte von Kilometern zurückgelegt haben und auch er hat schon diesen besonderen herbstlichen Reiz an der Ilm gespürt. Wir werden es ihm gleich tun und auf unserem Spaziergang durch den Park an der Ilm auch einen Besuch in Goethes Gartenhaus nicht vergessen.

Der Park an der Ilm

Dieser faszinierende englische Garten im Herzen der Klassikerstadt Weimar gehört zu den schönsten seiner Art in Deutschland. Der Grundriss und Stil hat sich seit den Zeiten von Goethe kaum verändert und es gibt auch keinen Grund, dieses Kleinod der Gartenwelt drastisch umgestalten zu wollen.

Mit einer Länge von fast 2 Kilometern und einer Fläche von etwa 48 Hektar ist der Weimarer Park an der Ilm als Stadtpark wahrlich nicht klein.

Ein kurzer geschichtlicher Streifzug durch den Park an der Ilm

Johann Wolfgang von Goethe war zeit seines Lebens bestrebt, Gartenanlagen und Schlösser möglichst der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Gleichzeitig unterstützte er auch Pfleg- und Erweiterungsmaßnahmen mit Rat und Geld.

Als er nach Weimar zog gab es im Bereich der heutigen Parkanlage 3 getrennte Gärten, die alle nur dem Weimarer Hof zugänglich waren.

Ab dem Jahr 1778 entstand der Ilmpark, in die diese drei Gärten einbezogen wurden.

Im Gegensatz zu manch anderem Park dieser Zeit wurde der Ilmpark nach keinem langfristigen Plan angelegt, sondern er wurde in Abschnitten weiterentwickelt, deren Ursprung durchaus nur eine Laune oder Inspiration sein konnte. So entstand ein wunderbarer Park, der in seinen wesentliche Zügen abgeschlossen war, als sein größter Unterstützer,  Herzog Carl August im Jahre 1828 für immer ging. Einer der damals bekanntesten Gartengestalter, Fürst Hermann von Pückler-Muskau, half nach dem Tode Carl Augusts selbst nach an der finalen Gestaltung mit.

Farbenspiel an der Ilm

Der Spaziergang durch den Ilm-Park und seine Sehenswürdigkeiten

Die Sternbrücke

Den nördlichsten Punkt des Ilmparks bildet zwar die Kegelbrücke, aber die meisten Besucher werden wohl den Ilmpark am Stadtschloss betreten. Von der dortigen Sternbrücke, die Weimars älteste erhaltenen Brücke darstellt, kann bereits einen wunderbaren Blick in den Park hineinwerfen. Die Ilm ist an dieser Stelle im Herbst von farbigen Bäumen umsäumt, deren Blattwerk sich in allen Nuancen in der langsam vorbeifließenden Ilm spiegeln. Die Sternbrücke kann man über einen Treppendurchgang vorzeitig verlassen und gelangt damit direkt in den Ilmpark.

sternbruecke an der Ilm

Das fürstliche Reithaus

Wir kommen in Sichtweite auf das ehemalige fürstliche Reithaus, das im Jahre 1718 fertig gestellt wurde. Im Originalzustand war es im Barockstil erbaut, aber dann später dem klassizistischen Stil des Stadtschlosses von Weimar angepasst worden.

Heute wird es als Begegnungsstätte für Jugendliche genutzt.

Die Naturbrücke

Naturbrücke über die IlmWir nähern uns auf unserem Herbstspaziergang durch den Ilmpark einer kleinen, aber doch sehr berühmten Brücke. Genau an dieser Stelle begegnete Goethe im Sommer 1788 seiner späteren Frau Christiane Vulpius.

Wenn sie selbst gerade nicht in einer Beziehung sind, dann schauen sie an diesem einfach mal die anderen Spazierenden genauer an.

Vielleicht wartet hier auch die große Liebe auf Sie. An Romantik mangelt es hier an der Naturbrücke, früher auch als Floßbrücke bezeichnet, jedenfalls nicht.

Das Römische Haus

Wir überqueren die Brücke nicht, sondern bleiben auf dieser Seite der Ilm. Auf unserem weiteren Weg können wir kleine Abstecher machen, aber unser nächstes Ziel ist das Römische Haus. Dieses tempelartige Haus am Steilhang ist ein durchaus imposantes Gebäude, das auch von anderen Stellen des Parks als Blickfang zu sehen ist. Im Prinzip kann man das Römische Haus im Ilmpark soagr als erstes klassizistisches Bauwerk von Weimar ausmachen.

Die Duxbrücke

Wir bleiben auf der Stadtseite der Ilm und gelangen zum Ende des Parks zur Duxbrücke. Wir überqueren diese Brücke und werfen dabei einen Blick auf die hier fast quirlig erscheinende Ilm. Nach der Brücke nehmen wir entweder gleich links den nahe der Ilm verlaufenden Weg oder gehen bis zu dem breiten Promenaden weg, der dann ebenfalls wieder links in Richtung Stadtschloss verläuft.

Die Villa Haar

Rechts oberhalb des breiten Spazierwegs liegt eines der schönsten Bauwerke des Parks. Nehmen sie sich ruhig die Zeit für den kleinen Aufstieg und genießen sie den Anblick des schönen Gartens und der Wasserbecken. Benannt ist die Villa übrigens nach dem Kaufmann Otto Haar, der die Villa einst erworben hatte.

Goethes Gartenhaus

Wir kommen nun bald an einen weiteren Höhepunkt des Spaziergangs durch den Ilmpark. Goethes Gartenhaus. Noch heute sind originale Möbelstücke des Dichterfürsten in seinem Gartenhaus vorhanden und zu besichtigen. Als Goethe das Gartenhaus erwarb war seine Umgebung stark verwildert. Der Dichter investierte viel Zeit und Liebe in den Garten und schuf ein Kleinod mit Beeten, Rosen, Bäumen und einer wunderbar blühenden Hecke. Jetzt zur Herbstzeit kann man einiges davon natürlich nur ahnen, aber auch jetzt blühen noch einige Pflanzen. Der Garten ist im Grundstil immer noch fast im Originalzustand erhalten und gepflegt worden.

Wir laufen nun wieder in Richtung Ilm und gegen den breiten Weg durch bunt gekleidete Bäume und wirbelnde Blätter, bis wir wieder vor der Sternbrücke stehen und uns auf einen schönen Tee in einem der zahlreichen Kaffeehäuser von Weimar freuen.

Weimar freut sich auf seine Besucher!

Foto: (c) drubig-photo – Fotolia

Blätter im Ilmpark