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Deutsche Nationalparks

Wenn man in das deutsche Bundesnaturschutzgesetz schaut, dann findet man dort auch die Regelungen und Definition eines Nationalparks. Die als deutscher Nationalpark bezeichneten Gebiete sollten dabei bestimmte Voraussetzungen mitbringen, die diese besondere geschützte Bezeichnung verdienen. Dabei steht der Aspekt des großflächigen Schutzes von Regionen und Gebieten im Vordergrund, die einerseits eine gewisse ökologische Unversehrtheit aufweisen und andererseits auch den Ansprüchen an vermittelte Naturerfahrung und Bildungsmöglichkeiten erfüllen. Dass diese Gebiete weitgehend vom Einfluss des Menschen unberührt sein sollten ergibt sich ohne fast automatisch.

Die Idee und Konzeption von Nationalparks

Deutschland ist nicht der Vorreiter und Ideengeber für das Konzept der Nationalparks. Dies wurde vielmehr in den USA entwickelt und mit dem Yellowstone National Park im nordwestlichen Teil der Vereinigten Staaten von Amerika wurde am 1. März 1872 der weltweite erste Nationalpark gegründet. Die Idee des Nationalparks wanderte über Gründungen in Australien und Kanada schließlich auch nach Europa. Es waren dann die Schweden, die im Jahr 1909 neun Gebiete des Landes zu Nationalparks erklärten. Dies wurde bis heute in Schweden stetig erweitert und die aktuelle Zahl der Nationalparks in Schweden ist 29.

Bayerischer Wald – der erste deutsche Nationalpark

Der erste deutsche Nationalpark wurde am 7. Oktober 1970 gegründet. Es ist der mit etwa 24250 Hektar Fläche zu Buche schlagende Nationalpark Bayerischer Wald. Die Fläche umfasst neben dem Mischwald aus Tannen, Fichten und Buchen auch Teile aus Moorflächen und Moorseen.

Wenn man bedenkt, dass der erste Nationalpark in den USA bereits 1872 gegründet wurde, dann kommt einem die Gründung des ersten deutschen Nationalparks im Jahre 1970 doch recht spät vor. Da hat es wahrlich fast 100 Jahre gebraucht, bis diese Idee des staatlichen Schutzes von wichtigen Naturregionen in Deutschland in die Praxis umgesetzt wurde.

Die Nationalparks in Deutschland

Momentan, das heißt im Jahr 2013, gibt es in Deutschland 14 Nationalparks mit einer Gesamtfläche von etwa 2000 Quadratkilometern, was allerdings gerade mal knapp über 0,5 % der Landfläche der Bundesrepublik Deutschland entspricht. Da stehen wir in Deutschland mit der Fläche der Nationalparks doch eher im hinteren Bereich. Unsere direkten Nachbarn haben dort weitgehend Flächenanteile ihrer Nationalparks im Bereich über 1 % vorzuweisen.

Zählt man die Meerflächen der Nationalparks hinzu dann kommt man allerdings auf immerhin 10.300 Quadratkilometer.

 Die 14 deutschen Nationalparks

Diese sind mit dem Stand 2013 im Einzelnen:

  • Nationalpark Bayerischer Wald
  • Nationalpark Berchtesgaden
  • Nationalpark Eifel
  • Nationalpark Hainich
  • Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer
  • Nationalpark Harz
  • Nationalpark Jasmund
  • Nationalpark Kellerwald-Edersee
  • Nationalpark Müritz
  • Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer
  • Nationalpark Sächsische Schweiz
  • Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
  • Nationalpark Unteres Odertal
  • Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

EUROPARC Deutschland – Dachverband der Nationalen Naturlandschaften

Seit dem Jahr 1991 gibt es in Deutschland mit EUROPARC Deutschland eine länderübergreifende Organisation, die sich voll und ganz dem Naturschutz verschrieben hat. EUROPARC Deutschland ist eine gemeinnützige Organisation, die politisch und fachlich eine Plattform anbietet, auf der sich Fachleute, Naturliebhaber und Instanzen austauschen, vernetzen und interagieren können. Die deutschen Nationalparks fallen neben anderen Naturschutzthemen unter die betreuten Projekte.

Weitere Schutzmöglichkeiten von Landschaft und Natur

Die Einstufung von schützenswerten größeren Regionen zu einem Nationalpark ist nur eine Möglichkeit, die das Bundesnaturschutzgesetz in Deutschland bietet. Daneben gibt es den Schutz besonderer Gebiete als Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, Biosphärenreservat oder als Naturpark.

Die Anforderungen zur Einstufung sind in der Regel sehr hoch. Nationalparks müssen zum Beispiel für sich schon im überwiegenden Teil die Anforderungen und Bedingungen eines Naturschutzgebietes erfüllen.